Grosse Freiheit
Österreich/Deutschland 2021, 117', DCP, D/f. Regie Sebastian Meise. Drehbuch Thomas Reider, Sebastian Meise. Mit Franz Rogowski, Georg Friedrich, Anton von Lucke.
Deutschland 1968: Eine Zeit der Proteste und des Aufbruchs – allerdings nicht für Hans. Er wandert hinter Gitter, da er beim Sex mit einem Mann erwischt wurde. Nicht zum ersten Mal, denn Hans lässt sich von niemandem sagen, wie er zu leben, und schon gar nicht, wen er zu lieben hat. Im Gefängnis begegnet er Viktor, die beiden Männer waren bereits früher Zellengenossen. Viktor verbüsst eine Strafe wegen eines aus Eifersucht begangenen Totschlags. Und Hans wegen des berüchtigten Paragraphen 175, der Liebe unter Männern unter Strafe stellt. Aus anfänglicher Abneigung entwickelt sich im Laufe der Zeit zwischen Hans und Viktor eine intensive Verbindung voller Respekt, Empathie – und vielleicht sogar so etwas wie Liebe.
Sebastian Meise klagt nicht nur den deutschen Paragraphen 175, der erst 1969 revidiert wurde, an. Er zeigt auch, dass sich Gefühle und Liebe nicht einfach einsperren lassen, und erzählt von einem Mann mit unzerbrechlichem Lebensmut. Die atemberaubende Performance der beiden Hauptdarsteller Franz Rogowski und Georg Friedrich, die herausragende Bildgestaltung und die virtuose Inszenierung machen Grosse Freiheit zu einem hoch emotionalen Kinoerlebnis.