EUREKA
AR/DE/FR/MX/PT 2023, 147', DCP, OV/d. Regie Lisandro Alonso. Drehbuch Lisandro Alonso, Martín Caamaño, Fabián Casa. Mit Viggo Mortensen, Chiara Mastroianni, Alaina Clifford, Sadie Lapointe.
Der argentinische Regisseur Lisandro Alonso erschafft ein bildgewaltiges Kaleidoskop indigener Erfahrungswelten und schöpft daraus faszinierend rätselhafte Szenen.
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Rex 22
«Eureka ist ein Triptychon aus lose miteinander verwobenen Geschichten über Existenzweisen und Repräsentationsformen indigenen Lebens. Ausgestaltet sind sie in einer jeweils anderen Filmsprache. Auf den Western folgt ein hypnotisches Sozialdrama oder auch ein Cop-Film im Pine-Ridge-Reservat der Gegenwart, der fliessend in eine im brasilianischen Urwald der 1970er-Jahre spielende mythische Erzählung übergeht. Ein Vogel, der von Film zu Film wandert, fungiert als reinkarnative Instanz.
Das Herz von Eureka schlägt im mittleren Teil, in ihm zeigen sich die Zerstörungen durch gewaltsame Landnahme, Rassismus und Entwurzelung in stiller Verzweiflung. Der Film folgt der Polizistin Alaina durch einen Tag im ärmsten Landstrich der USA: dem Reservat der Lakota-Oglala. Im Schneegestöber kämpft sie sich von einer Alltagskatastrophe zur nächsten (...). Ihre Nichte Sadie (...) ist die verkörperte Hoffnung, tapfer und klar, aber als ihre Tante über Funk nicht mehr zu erreichen ist, gelangt sie ans Ende ihrer Kräfte. Ein magischer Trank ihres Grossvaters verspricht, sie in eine andere Sphäre zu führen, in dieser scheinen die jahrhundertalten kulturellen Praktiken noch intakt. Eine Gemeinschaft im Dschungel teilt nächtliche Träume. Dann aber wird ein Mann zum Mörder – und Goldgräber. Namen und Motive zirkulieren, Gestalten wandeln. Am Ende sprechen die tröstenden Worte des Ältesten auch über die Transzendenz des Films: ‹You must always remember space, not time. Time is fiction, invented by men.›» Esther Buss, «Der Standard»







