Aprile
Italien/Frankreich 1988, 79', 35mm, I/d/f. Regie Nanni Moretti. Drehbuch Nanni Moretti. Mit Nanni Moretti, Silvio Orlando, Silvia Nono, Pietro Moretti, Agata Apicella Moretti.
«Nanni Moretti zählt zu den zeitgenössischen Filmemachern, die mein Leben am besten begleiten – und meine Liebe zu meinem zweiten Land, Italien. Als grosser Cinéphiler und als Verteidiger des Kinos anderer (er ist gleichzeitig Produzent, Kinomacher, Verleiher, Festivaldirektor) ist dieser Filmemacher auch einer der unerbittlichsten Beobachter und Kritiker der italienischen Gesellschaft. Im April 1994 gewann mit Silvio Berlusconi erstmals ein privater Fernsehchef die Wahlen in Italien – deshalb der Titel des Films. Aprile bringt Morettis Mutter, seine Frau, ihr gemeinsames Kind, seinen Produzenten, seine Freunde, seine Vespa . . . und all seine Obsessionen zusammen: Politik, Patisserie und Kino. Doch auch wenn Aprile den Anschein erweckt, die Realität eins zu eins abzubilden, so ist dieser Film doch eine äusserst elaborierte Fiktion, in welcher der Filmemacher Moretti – dabei alle Spuren verwischend – den Schauspieler Moretti inszeniert, der wiederum die Rolle des Mannes Moretti spielt. Das ist leichtes, subtiles und zugleich durchdachtes Kino, das ohne Umweg auf den Punkt kommt.»
Frédéric Maire