ALL SHALL BE WELL
HK 2024, 93', DCP, OV/d/f. Ab 16 J., Regie Ray Yeung. Drehbuch Ray Yeung. Mit Patra Au, Lin-Lin Li, Tai Bo, Chung-Hang Leung, Fish Liew, So-Ying Hui, Rachel Leung.
In seinem sensibel inszenierten Drama erzählt Ray Yeung vom Kampf einer lesbischen Frau, die nach dem plötzlichen Tod ihrer Partnerin um ihre Wohnung und ihr soziales Überleben in Hongkong kämpfen muss.
Angie und Pat sind ein gut situiertes lesbisches Paar Mitte 60. Seit 30 Jahren leben sie gemeinsam in Pats Eigentumswohnung in Hongkong. Freunde und Familien akzeptieren die Beziehung der beiden, von ihrem Umfeld werden sie geschätzt und geliebt. Nachdem Pat eines Nachts unerwartet stirbt, steht Angie nicht nur ihr Freundeskreis emotional zur Seite, sondern zunächst auch Pats Familie. Doch nach und nach führen Streitigkeiten um die Beerdigung und das Erbe zur Entfremdung. Angie hat keinen rechtlichen Anspruch darauf, in der gemeinsam bewohnten Wohnung zu bleiben, und ist dem schwindenden Wohlwollen von Pats Familie ausgeliefert. Für Angie beginnt ein später Emanzipationsprozess, bei dem sie von ihrer Wahlfamilie unterstützt wird.
Ray Yeung ist Vorsitzender des Hong Kong Lesbian and Gay Film Festival und verarbeitet in seinen Drehbüchern gerne queere Thematiken. Nach Suk Suk, einem Film über die späte Liebe zweier Herren, wirft er in All Shall Be Well erneut einen präzisen Blick auf den oftmals prekären Alltag älterer queerer Paare, diesmal mit einer leisen, dafür umso resilienteren Heldin. An der Berlinale erhielt er für diesen warmherzigen Film den Teddy Award für den besten Spielfilm mit LGBT+-Thematik.