King Lear
USA 1987, 90', DCP, E/f. Regie Jean-Luc Godard. Drehbuch Peter Sellars, Norman Mailer, nach dem Stück von Shakespeare. Mit Burgess Meredith, Peter Sellars, Julie Delpy, Leos Carax, Molly Ringwald, Woody Allen, Jean-Luc Godard, Norman Mailer.
«King Lear ist selbstreflexiv nicht nur in der für Godard typischen essayistischen Form, sondern deutlicher noch, weil es hier eben um eine Klassikeradaption geht, die sich selbst verfehlt – man könnte sagen, dass Godard dem kulturellen Prinzip ständiger (Neu-)Deutung den Boden entzieht, und auf dem schwindelnden Grund treibt er sein Spiel, in dem immer noch Reste des ursprünglich intendierten konventionellen Projekts erkennbar sind. Woody Allen hat einen Auftritt als Schnittmeister, womit der typische Shakespeare-Sidekick auch dabei wäre. Peter Sellars spielt einen ‹fünften› Shakespeare, der nach Spuren der literarischen Tradition sucht. Godard selbst hat den besten Auftritt: zuerst aus dem Off mit bedenklich benebelter Zunge, dann als Fürst Kabelsalat, ein Rastafari der Kirche der letzten Tage des heiligen Grals der menschlichen Kultur.» Bert Rebhandl, «Der Standard» 2016