Chinesisches Kino. Ein Begriff, viele Schattierungen
Chinesisches Kino. Ein Begriff, viele Schattierungen
Vorlesung von Till Brockmann
kostenlos – verfügbar ab 01.03.2023
Auf den ersten Blick scheint das «chinesische Kino» eine klar zu identifizierende nationale Kategorie des Weltkinos zu sein: Filme, die sich der chinesischen Sprache bedienen und zu diesem fernöstlichen Kulturkreis gehören. Doch die Sache ist viel komplizierter. Aufgrund von politischen und migratorischen Ereignissen beinhaltet dieser Sammelbegriff Filme aus der Republik China (1912-1949), aus der Volksrepublik China (ab 1949), aus Hongkong und Taiwan (ROC) – doch auch in der chinesischen Diaspora wie etwa in Singapur, Malaysia oder Thailand wird «chinesisches Kino» produziert. Wir versuchen aufzuzeigen, wie in den verschiedenen Ländern Politik, Zeitgeist und Produktionsbedingungen zu ganz unterschiedlichen stilistischen Prägungen geführt haben, der Jahrtausende alte kulturelle Nährboden sich dennoch in einigen Gemeinsamkeiten bemerkbar macht.
Till Brockmann
Dr. phil. Till Brockmann, geboren 1966 in Hannover, aufgewachsen im Tessin. Studium der Geschichte, Japanologie und Filmwissenschaft an der Universität Zürich. Lizenziat und Doktorat in Filmwissenschaft. Von 1993 bis 2000 Assistent am Seminar für Filmwissenschaft, seit 2001 bis heute Lehrbeauftragter der philosophischen Fakultät der Univerität Zürich. Ausserdem Lehraufträge in Filmgeschichte und Filmtheorie an der Filmakademie Baden-Württemberg (Ludwigsburg), European Film Actor School, Filmschauspielschule Zürich (Zürich), F+ F, Schule für Kunst und Design (Zürich) und der Zürcher Hochschule der Künste. Seit 1995 als Filmjournalist und Filmkritiker mehrheitlich für die «Neue Zürcher Zeitung» und das «Filmbulletin» tätig. Häufige Vorträge, Podiumsdiskussionen, konzeptionelle Mitarbeit an Forschungsprojekten, Organisation und Leitung verschiedener Retrospektiven an filmrelevanten Institutionen und Museen. So auch langjähriges Mitglied der Auswahlkommission und seit 2020 Leiter der «Semaine de Critique» am Filmfestival Locarno.