Im Zentrum der Arbeit von Ute Hörner und Mathias Antlfinger stehen kollaborative Prozesse, die in Skulpturen, Installationen und Videos von den Beziehungen zwischen Menschen, Tieren und Maschinen handeln. Tiere treten als Individuen mit eigenen Interessen und Fähigkeiten auf. Damit postuliert das Künstlerpaar die Interaktion unterschiedlicher Lebensformen und verwendet dafür den Begriff der «cross-species». Die beiden über Jahre hinweg an ihrem Schaffen beteiligten Graupapageien Klara und Karl werden dabei als selbständig künstlerisch arbeitende Familienmitglieder gesehen.
Ihr «Lunch»-Video beschreibt das Paar ironisch: «Es ist Mittagszeit in der Patchworkfamilie. Menschliche und nichtmenschliche Mitglieder versammeln sich zur Zubereitung und zum Verzehr von dem, was als ausgewogene Hauptmahlzeit in vielen Haushalten auf dem Speiseplan steht.» Die Künstler gerieren sich mit tierförmigen Hauben wie hybride Wesen, die Hähnchenkeulen zubereiten, verzehren und auch den beiden Papageien zum Fressen geben. Dem kurzen Slapstick kommt im Rahmen ihrer weiteren Arbeit auch eine ernsthafte Dimension zu – im Moment der Proklamierung des Anthropozäns, in dem der Mensch endgültig zu der den Planeten formenden Kraft wird.