Der Verein Orient Express bietet eine Plattform für türkisch-kurdische oder andere ursprünglich aus dem Orient stammende Filmschaffende und filminteressierte Menschen. Die zweite Ausgabe der Orient Express Filmtage findet vom 19. bis 24. Oktober statt. Unter dem Motto Grenzenlos werden in 15 Programmen 23 Produktionen – Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme – sowie eine Podiumsdiskussion präsentiert.
Aydin Sevinc
Grenzenlos: Die Filmtage begeben sich dieses Jahr auf eine Reise innerhalb und zwischen den Grenzen. Diese sind im politisch-administrativen Sinne gegeben und somit manifest. Individuell und kulturell sind Grenzen jedoch fluid. Die ausgewählten Werke verhandeln die heutige Bedeutung der Grenzen in unterschiedlichen Kontexten und zeigen deren Entstehung sowohl in historischer wie auch politischer Hinsicht auf.
Die zweite Ausgabe der Orient Express Filmtage stellt Premierenfilme aus der Türkei und umliegenden Ländern in den Fokus: Die Werke führen über den Iran, Irak, Aserbaidschan, Armenien, Syrien, Griechenland und Serbien gar bis in die Schweiz. Eine zentrale Rolle kommt Kurdistan zu: Das sogenannte Siedlungsgebiet der Kurden erstreckt sich über die Türkei, Iran, Irak und Syrien und unterliegt somit mehreren Ländergrenzen. Trotz religiösen, kulturellen und historischen Unterschieden sind verschiedenste Volksgruppen ineinander verwachsen, deren Existenz jedoch keine Anerkennung findet.
Die Filmschaffenden gehen in unterschiedlichen Erzählungen und Stilen der Frage nach, was Grenzen eigentlich bedeuten. Eine grosse Bandbreite an Werken zeigt die Komplexität des Zusammenlebens und dessen Widersprüche auf. Queer-feministische Positionen, postmigrantische Realitäten, Krieg und Flucht, das Ankommen und das Danach: Diese und weitere Themen werden im Rahmen der Orient Express Filmtage gemeinsam hinterfragt. Migration – die Wanderung bzw. Abwanderung in andere Länder und damit verbunden das Durchqueren von Grenzen – ist und bleibt somit ein zentrales Herzstück der Filmtage.
Wie in den meisten Gebieten der modernen Welt ist der soziale und wirtschaftliche Wandel in Europa gegenwärtig durch eine Internationalisierung aller Lebensbereiche gekennzeichnet. Stereotype und Vorurteile sind eine soziale Realität. Das grenzenlose Filmprogramm soll zu einer Zukunft beitragen, in welcher verschiedene Grenzen neu überdacht, ausgeweitet und geöffnet werden.
Orient Express, Verein für Kunst und Kultur
Weitere Infos zu den Filmtagen und zum Veranstalter Verein Orient-Express: OEFF.org
Ticketing / Festivalpass
Ein Festivalpass für sämtliche Vorstellungen ist zum regulären Tarif von CHF 225.– oder zum Solidaritätspreis von CHF 300.- an der Kinokasse erhältlich. Mit dem Festivalpass können Platzkarten für die gewünschten Vorstellungen entweder online oder an der Kinokasse bezogen werden. Der Festivalpass ist auch gültig für das Doppelkonzert von Ayyuka und YĪN YĪN am 24. Oktober bei bee-flat.
Tickets für einzelne Filmvorstellungen kosten regulär CHF 17.– resp. CHF 25.- (Solidaritätspreis).
Die REX-Abonnemente sind gültig, alle andern Vergünstigungen sind nicht gültig. Der Eintritt für das Podium ist frei / mit Kollekte.