Das von Steven Cairns (ICA, London) kuratierte Filmprogramm «No Way Out» zeigt eine Reihe von Science-Fiction-Spielfilmen, die seit den 1970er-Jahren entstanden sind. In diesen Mainstream-, Arthouse- und Experimentalfilmen tritt Science-Fiction als Genre der Fantastik in den Hintergrund, stattdessen wird die eminente Nähe der Filme zu ihrer jeweiligen historischen Gegenwart sichtbar. Selbst Zeugnis jeweils neuester kinematografischer Errungenschaften, etwa auf der Ebene von Animationstechniken, entfalten sich in den Filmen soziale und politische Alternativen. Diese erlauben entlang von Darstellungen zukünftiger wissenschaftlicher und technologischer Möglichkeiten eine Reflexion auf die gegenwärtigen Verhältnisse einer sich globalisierenden Gegenwart.
Ältere Filme, etwa Peter Watkins PUNISHMENT PARK (1971) oder Betrand Taverniers LA MORT EN DIRECT (1980), in denen Unterdrückung und der Einfluss von Massenmedien eine Rolle spielen, bestätigen den prophetischen Wirklichkeitsgehalt von Science-Fiction-Filmen. Andere Filme, wie GHOST IN THE SHELL (1995) und EXISTENZ (1999), verweisen auf futuristische Technologien, die von der Realität rasch eingeholt werden. Filme wie LEVEL 5 (1997) wiederum versuchen Perspektiven für die Zukunft vor einem historischen Hintergrund zu diskutieren, dessen Erinnerung für ein besseres Verständnis der Gegenwart notwendig ist. Wie es der Programmtitel «No Way Out» beschreibt, scheint es kein Entrinnen vor der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft zu geben.
Am Donnerstag, 26. November, 20.15 Uhr führt Steven Cairns im Kino REX in seine Reihe ein. Parallel zu «No Way Out» werden in der Kunsthalle Bern am Sonntag, 29. November, Filme von Künstlerinnen und Künstlern unter dem Programmtitel «Enter/Exit» gezeigt.
Die Filmreihe ist eine Kooperation mit der Kunsthalle Bern und Teil der Veranstaltungsreihe «Open Ended Issues – Eine Reihe zu Überproduktion und Ambivalenz in der zeitgenössischen Kunst» (19. bis 29. November 2015).