Zur Wiedereröffnung haben wir kurzfristig ein Programm mit zwölf Spielfilmen zusammengestellt, die sozusagen ins Kino gehen. Wir präsentieren ihnen einen Streifzug durch die Filmgeschichte und die Filmgenres, von Buster Keatons Sherlock Jr. bis zu Quentin Tarantinos Inglourious Basterds.
Es ist eine melancholische Stimmung, die sich durch diese Filmreihe zieht, denn viele der Werke sind aus der Erinnerung geboren wie etwa Terence Davies’ The Long Day Closes und blicken zurück in die Vergangenheit. Und wir scheuen uns auch nicht, mit Filmen wie Splendor oder The Last Picture Show vom Verschwinden des Kinos zu erzählen. Als nostalgischer Abgesang aufs Kino soll die Reihe aber nicht verstanden werden. Vielmehr zeigt sie, wie Kino als Erinnerungsmaschine funktioniert. Und sie lässt uns im Kino erleben, mit welcher Kraft sich Kinoerlebnisse in die individuelle Biografie und die kollektive Erinnerung einschreiben – und wie viel ärmer die Welt wäre ohne Kinos, ohne diese Orte, die unsere Phantasien in der Realität verankern und wo wir unsere Emotionen mit den Emotionen anderer Menschen geteilt wissen.