Wildlife
USA 2018, 104', DCP, E/d/f. Ab 12(14) J., Regie Paul Dano. Drehbuch Paul Dano, Zoe Kazan, nach dem gleichnamigen Roman von Richard Ford. Mit Jake Gyllenhaal, Carey Mulligan, Ed Oxenbould.
Der Schauspieler Paul Dano legt ein überzeugendes Debüt vor. In seiner nuancierten, zurückhaltenden Verfilmung des gleichnamigen Romans von Richard Ford mit Jake Gyllenhaal und Carey Mulligan schildert er den Kollaps einer Familie aus der Sicht eines Heranwachsenden.
Great Falls, Montana, 1960. Als Joes Vater seinen Job verliert, gerät alles aus den Fugen. Der Vater entscheidet sich kurzerhand, beim grossen Waldbrand an der Grenze zu Kanada als Freiwilliger zu helfen – Joe und seine Mutter Jeanette sind plötzlich auf sich allein gestellt. Verwirrt und zunehmend verstört erlebt der vierzehnjährige Joe, wie die Ehe seiner Eltern zu zerbrechen und sich ihr Leben innerhalb von kurzer Zeit aufzulösen droht. Joe muss mitansehen, wie seine Mutter sich in den viel älteren, etwas schmierigen Automobilhaus-Besitzer Miller verliebt, sein Vater dabei die Nerven verliert und vergeblich versucht, seine Ehe zu retten.
«Dano erweist sich nicht zuletzt als Könner in Sachen Schauspielführung. Ed Oxenbould, der es bereits in M. Night Shyamalans The Visit (2015) mit unberechenbaren Erwachsenen zu tun bekam, verkörpert perfekt die Unschuld und die Passivität von Joe. Und Carey Mulligan vermag in einem Moment wie eine unbeschwerte junge Frau daherzukommen, um schon im nächsten schmerzlich sichtbar zu machen, wie die Scherben zerbrochener Träume einen verbitterten Ausdruck in Jeanettes Gesicht geritzt haben. Dazu bedarf es keinerlei Make-up-Effekte – sondern einfach nur sehr viel Talents, über das Wildlife vor und hinter der Kamera reichlich verfügt.» Andreas Köhnemann, kino-zeit.de