Wiener Dog
Wiener Dog
USA 2016, 90', DCP, E/d. Ab 16 J., Regie Todd Solondz. Drehbuch Todd Solondz. Mit Kieran Culkin, Greta Gerwig, Tracie Letts, Zosia Mamet, Ellen Burstyn, Julie Delpy, Danny DeVito, Charlie Tahan.
Aus dem absurden Leben eines Dackels: Mit gnadenlosem Humor beisst sich Wiener Dog durch den amerikanischen Way of Life und macht vor nichts Halt, was der Mittelschicht wichtig ist. Das neueste Werk von Todd Solondz (Welcome to the Dollhouse) zeigt der Welt den ausgestreckten Mittelfinger. Der schräge Cast ist ein grandioses Statement: Julie Delpy, Greta Gerwig, Kieran Culkin, Ellen Burstyn, Zosia Mamet und der lang verschollene Danny DeVito.
«Ein Dackel hat auch sieben Leben. Zumindest in Todd Solondz neuester Gesellschafts-Satire. Bitterböse und urkomisch sind die Einblicke, die uns der titelgebende Dackel in das Leben seiner Herrchen gewährt. Da ist der kleine Junge, der erdrückt wird von der Liebe seiner bourgeoisen Eltern. Die unscheinbare Tierarztassistentin, die sich auf ein Abenteuer mit einem Bad Boy einlässt. Der gescheiterte Drehbuchautor, der auf eine letzte Hollywood-Chance hofft. Und eine in die Jahre gekommene Dame, die nur dann von ihrer Enkelin besucht wird, wenn diese Geld braucht. Was Mensch seinem besten Freund auch alles so zumutet… die Hündin bleibt stets die liebenswerte Figur der Geschichte.» (Filmfest München)
«Unweigerlich erinnert Wiener Dog an einen der grossen Klassiker des europäischen Kinos, Robert Bressons Au hazard Balthazar, in dem ein Esel immer wieder den Besitzer wechselt und durch seine stoische Würde die Grausamkeit und Hinterhältigkeit der Menschen umso niederträchtiger erscheinen lässt. In mancherlei Hinsicht hat sich Todd Solondz im Laufe seiner Karriere als amerikanisches Gegenstück zu Bresson erwiesen, der auf ähnlich unerbittliche Weise die Abgründe der Menschen aufzeigt. Im Gegensatz zu Bresson sind Solondz Filme jedoch von einem Humor durchzogen, der mal boshaft zynisch ist, dann aber von einer geradezu warmherzigen Menschlichkeit, die all die Abgründe erst erträglich macht.» (Michael Meyns, programmkino.de)