Wenn die Zahnräder Menschen sind
Frankreich 1996, 58', Digital HD, OV. Regie Uli Aumüller, Hanne Kaisik. Drehbuch Uli Aumüller, Hanne Kaisik.
Anschliessend Gespräch mit Michael Pelzel; Tickets: www.ticketino.ch oder Ticketino-Vorverkaufsstellen.
Im Zentrum der Musikdokumentation steht das Konzert für Klavier und Orchester (komponiert 1985-88) von György Ligeti, interpretiert vom Pariser ensemble intercontemporain unter der Leitung von Pierre Boulez. Solist ist Pierre-Laurent Aimard.
Die fünf Sätze des ca. 22-minütigen Werks sind über die Länge des 60-minütigen Filmes in etwa gleichmässig verteilt. Die Aufzeichnung jedes Satzes gestaltet auf je verschiedene Weise eine film-ästhetische Annäherung an die je verschiedenen kompositorischen Aufgabenstellungen. Stichworte sind: Gleichzeitigkeit mehrerer Geschwindigkeiten, die sog. Talea-Technik im 1. Satz; «statische» Mikropolyphonie im 2. Satz; «afrikanische» Pulsations- und Illusionsrhythmik im 3. Satz; «Kaleidoskopsteinchen» und Chaostheorie im 4. Satz und strahlendes «Hyper-Dur» im 5. Satz. Jeder Satz ist also auf eine charakteristisch andere Weise filmisch umgesetzt. Die eigentlichen «Dokumentar»-Passagen vor und zwischen den Sätzen des Klavierkonzertes porträtieren den Menschen György Ligeti, vor allem die wechselseitigen Bedingungen zwischen Werk und Biographie. Gleichzeitig führen diese Passagen erzählerisch in die jeweilige Ideenwelt der einzelnen Sätze des Klavierkonzertes ein. Auch Michael Pelzels Werk ist zum Teil von rhythmischen Mustern der afrikanischen Musik geprägt. Im Gespräch im Anschluss an den Film erzählt er, wie er kompositorisch damit umgeht.