Vortex
Frankreich 2021, 142', DCP, F/d. Ab 16 J., Regie Gaspar Noé. Drehbuch Gaspar Noé. Mit Dario Argento, Françoise Lebrun, Alex Lutz.
Spektakulär ruhig ist das neue Werk von Gaspar Noé, der mit Filmen wie Irréversible oder Climax für Kontroversen sorgte. In Vortex erzählt er von den letzten Tagen eines liebenden Paares, dessen Alltag von Altersdemenz geprägt ist. Die Hauptrollen spielen Kult-Regisseur Dario Argento (Suspiria) und Schauspiel-Legende Françoise Lebrun (La maman et la putain).
Gaspar Noé erzählt eine berührende Geschichte über ein alterndes Paar. Die stilistische Besonderheit: Die Leinwand ist in zwei Bildfenster geteilt – auf der einen Seite beobachtet die Kamera den Mann, auf der anderen die Frau. Ein Paar in einer Wohnung in Paris. Er (Dario Argento) ist Filmjournalist, leidenschaftlicher Cineast und arbeitet an einem neuen Buch – sie (Françoise Lebrun) hat als Therapeutin gearbeitet und ist an Demenz erkrankt. Die Krankheit prägt den Tagesablauf, banale Tätigkeiten werden zu Herausforderungen. Gelegentlich schaut der Sohn (Alex Lutz) vorbei. Es sind die letzten Wochen im Leben eines Paares, das immer zusammen war und getrennt sterben wird.
«Das ewige Enfant terrible Gaspar Noé zeigt sich hier von einer unbekannten, zärtlichen Seite und zeichnet das unaufhaltsame Voranschreiten seiner Protagonisten auf den Tod mit rührender Empathie nach. Die Meta-Besetzung mit den Filmlegenden Françoise Lebrun und Dario Argento spielt auf die abgenutzte Redewendung vom Tod des Kinos an; am Ende des Films mögen die Grabsteine die echten Namen und Geburtsdaten der Schauspieler tragen, aber wir wissen, dass sie noch am Leben sind und sich bewegen. Und es bewegt sich auch das Kino, wie Vortex belegt.» Giovanni Marchini Camia, zitiert nach Viennale