Vorlesung: Chinesisches Kino
Ein Begriff, viele Schattierungen
75', D. Mit Till Brockmann.
Vorlesung von Till Brockmann im REX mit anschliessender Filmvorführung von The Goddess - Shennü. Kombiticket à Fr. 24.- / Studierende Fr. 20.- für Vorlesung und Filmvorstellung sind an der Kinokasse erhältlich.
Auf den ersten Blick scheint das «chinesische Kino» eine klar zu identifizierende nationale Kategorie des Weltkinos zu sein: Filme, die sich der chinesischen Sprache bedienen und zu diesem fernöstlichen Kulturkreis gehören. Doch die Sache ist viel komplizierter. Aufgrund von politischen und migratorischen Ereignissen beinhaltet dieser Sammelbegriff Filme aus der Republik China (1912-1949), aus der Volksrepublik China (ab 1949), aus Hongkong und Taiwan (ROC) – doch auch in der chinesischen Diaspora wie etwa in Singapur, Malaysia oder Thailand wird «chinesisches Kino» produziert. Wir versuchen aufzuzeigen, wie in den verschiedenen Ländern Politik, Zeitgeist und Produktionsbedingungen zu ganz unterschiedlichen stilistischen Prägungen geführt haben, der Jahrtausende alte kulturelle Nährboden sich dennoch in einigen Gemeinsamkeiten bemerkbar macht.
Till Brockmann, geboren 1966 in Hannover, aufgewachsen im Tessin. Studium der Geschichte, Japanologie und Filmwissenschaft an der Universität Zürich. Lizenziat und Doktorat in Filmwissenschaft. Von 1993 bis 2000 Assistent am Seminar für Filmwissenschaft, seit 2001 bis
heute Lehrbeauftragter der philosophischen Fakultät der Univerität Zürich. Ausserdem Lehraufträge in Filmgeschichte und Filmtheorie an der Filmakademie Baden-Württemberg (Ludwigsburg), European Film Actor School, Filmschauspielschule Zürich (Zürich), F+ F, Schule für Kunst und Design (Zürich) und der Zürcher Hochschule der Künste. Seit 1995 als Filmjournalist und Filmkritiker mehrheitlich für die «Neue Zürcher Zeitung» und das «Filmbulletin» tätig. Häufige Vorträge, Podiumsdiskussionen, konzeptionelle Mitarbeit an Forschungsprojekten, Organisation und Leitung verschiedener Retrospektiven an filmrelevanten Institutionen und Museen. So auch langjähriges Mitglied der Auswahlkommission und seit 2020 Leiter der «Semaine de Critique» am Filmfestival Locarno.