Von den Schwestern Lumière zu Alice Guy-Blaché: Akteurinnen des frühen Kinos
75', D.
Vorlesung von Filmwissenschaftlerin Kristina Köhler. Dauer: 75 Minuten.
Im Anschluss zeigen wir um 20:00 Kurzfilme von Alice Guy-Blaché mit Live-Begleitung von Wieslaw Pipczynski. Kombiticket à Fr. 24.- für Vorlesung und Filmvorstellung sind an der Kinokasse erhältlich.
Die Brüder Lumière sind weltbekannt – als französische Erfinder des Kinematographen haben sie Geschichte geschrieben. Weniger bekannt ist, dass auch drei Schwestern zur Familie gehörten: Jeanne, Juliette und France. Sie arbeiteten im Familienbetrieb mit; ihre Kinder und Ehemänner sind auf zahlreichen Fotografien und in den Filmen der Lumières zu sehen, dennoch spielen sie in der Filmgeschichte bis heute kaum eine Rolle. Als lange Zeit unsichtbare und vergessene Akteurin des frühen Kinos gilt auch Alice Guy-Blaché (1873–1968). Sie war eine der ersten Frauen, die im französischen und amerikanischen Kino erfolgreich als Filmemacherin, Autorin und Produzentin arbeitete. Ausgehend von diesen und weiteren Akteurinnen beleuchtet der Vortrag das soziale und kulturelle Umfeld, in dem der Kinematograph um 1900 entsteht, und fragt danach, wie Frauen vor und hinter der Kamera die Themen, Geschichten und Ästhetiken früher Filme mitprägten.
Kristina Köhler
Studium der Medien-, Film- und Theaterwissenschaften in Brüssel, Weimar und Lyon. Zwischen 2008 und 2017 zunächst wissenschaftliche Assistentin, dann Oberassistentin am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich; 2016 Promotion mit der Arbeit «Der tänzerische Film. Frühe Filmkultur und moderner Tanz». Forschungsaufenthalte u.a. an der University of California Berkeley, Universität der Künste Berlin, Universität Wien und der Yale University. Von 2017 bis 2020 Juniorprofessorin für Filmwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, seit 2020 Juniorprofessorin für Kunst- und Mediengeschichte der Bildmedien an der Universität zu Köln.