Vivre sa vie ist das Porträt einer Frau und zugleich eine Meditation in Worten und Bildern. Nana ist eine sensible Person, die sich nicht länger damit begnügen will, in den Tag hineinzuleben. Sie ist auf dem Nullpunkt angelangt, moralisch und materiell; sie will einen neuen Anfang machen. Sie wird Prostituierte, weil ihr dies ein auskömmliches Leben gestattet.
«Ein Film in zwölf Bildern. Eine Passionsgeschichte. Der Ort: ein bedrückend dunkles Paris. Düsternis der Banlieue. Schmerzendes Licht. Quälendes Grau. Das Motto: Sein Leben leben – vivre sa vie. Die Heldin, die dies versucht: eine Prostituierte. Der erste Film, in dem Godard bewusst Ton und Bild separiert. Anna Karina alias Nana sieht Dreyers La Passion de Jeanne d’Arc im Kino. Godard schneidet zwischen ihrem und Falconettis Antlitz: Montage der Tränen, der Filmebenen, Wirklichkeiten. Im Café führt die Heldin ein Gespräch mit einem Philosophen. (…) Man sei verantwortlich für das, was man ist und tut, sagt der Philosoph. Der Film pflichtet bei und ist doch ein Argument dagegen: Er beschreibt die soziale Mechanik, die ein Opfer zum Opfer werden lässt.» (Filmmuseum Wien)
Vorstellung im Lichtspiel: Mittwoch, 21. März, 20.00.