VERBRANNTE ERDE
DE 2024, 101', DCP, D. Regie Thomas Arslan. Drehbuch Thomas Arslan. Mit Mišel Matičević, Marie Leuenberger, Alexander Fehling, Tim Seyfi, Bilge Bingül, Marie-Lou Sellem, Katrin Röver, Anja Schneider, Tamer Yiğit.
Thomas Arslan hat an der diesjährigen Berlinale den zweiten Teil seiner Film-noir-Trilogie um den Berufskriminellen Trojan (Mišel Matičević) präsentiert. Wir zeigen Verbrannte Erde (mit Marie Leuenberger in der weiblichen Hauptrolle) zusammen mit Teil eins, Im Schatten aus dem Jahr 2010.
«Zur Einordnung von Verbrannte Erde lohnt ein Blick zurück. Denn vor vierzehn Jahren gelang Arslan das Undenkbare: eine Fusion von Film noir und der Berliner Schule. Der deutsch-türkische Regisseur, Jahrgang 1962, hatte die Berliner Schule Anfang der Neunziger entscheidend mitgeprägt (...). Und 2010 übertraf Arslan sich selbst. Mit Im Schatten glückte ihm eine Hommage an die deutsche Hauptstadt und eine Verbeugung vor den Klassikern des Gangsterkrimis.
Jetzt folgt mit Verbrannte Erde die Fortsetzung, der zweite Teil einer geplanten Trojan-Trilogie. Und Arslan findet leicht wieder hinein in diese düstere Welt der Vergeblichkeit, die den bahnbrechenden Vorgänger auszeichnete. Eine Welt, so schroff wie ein Berliner Winter. Diese Schroffheit spürt auch Trojan (Mišel Matičević) zu Beginn des Films, als er in die Hauptstadt zurückkehrt. An den Ort, von dem er einst floh. Er ist abgebrannt, braucht dringend Geld, einen grossen Auftrag. Denn es ist schwierig geworden, geklaute Ware zu verkaufen, der Schwarzmarkt ist zerschlagen. Also kontaktiert er alte Bekanntschaften, etwa den ehemaligen Drogendealer Can. Er vermittelt Trojan an die Vermögensberaterin Rebecca, die ein Team für einen Kunstraub zusammenstellt. Die Beute: Caspar David Friedrichs ‹Frau vor der untergehenden Sonne›. Der Coup gelingt zwar, aber der Erfolg ist ein trügerischer.» Fabian Broicher, muenchner-feuilleton.de