
Valley of Love
Guillaume Nicloux lässt in seinem raffinierten Film das mythische Paar des französischen Films aufleben: Isabelle Huppert und Gérard Depardieu sind erstmals seit 35 Jahren wieder gemeinsam vor der Kamera!
Isabelle (Isabelle Huppert) und Gérard (Gérard Depardieu) leben getrennt und haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen. Nun folgen sie einer Einladung ihres Sohns Michael, die sie nach seinem Freitod erreicht hat. Ungeachtet der ungewöhnlichen Situation finden die beiden in der Wüste zusammen und befolgen das von ihrem Sohn als eine Art Nachlass vorgesehene Programm.
«Einen Teil seines Witzes verdankt The Valley of Love der Tatsache, dass sich alle Ereignisse und Äusserungen auch auf die Hauptdarsteller beziehen lassen. (…) Der andere Teil des Humors beruht auf der grotesken Gegensätzlichkeit seiner Protagonisten. Huppert ist verglichen mit Depardieus Kugelform ein Strich. Sie ist stets um Kontrolle bemüht und reagiert oft impulsiv. Ihr Credo lautet: ‹Der Mensch kann sich von Grund auf ändern.› Depardieu hingegen glaubt: ‹Der Mensch wird geboren und stirbt unverändert.› Er flucht ständig, wirkt aber überaus gelassen, tief in sich ruhend.» (Christian Schröder, «Der Tagesspiegel»)
«Es gibt Begegnungen am Rande des Übersinnlichen und seltsame Male an Fuss- und Handgelenken. Wer hat sie den beiden zugefügt? Für die Antwort interessiert man sich nicht wirklich. Nicht, weil einem dieser Film egal wäre, sondern weil Isabelle Huppert und Gérard Depardieu längst in einen anderen, elementaren Film spielen: Er und sie und der Verlust des Sohnes. Die Vergangenheit des Paares, die brütende Gegenwart der Wüste und die tiefe Verbundenheit, die aus alldem entsteht. Es ist auch die Verbundenheit zweier wunderbarer Schauspieler, die einander tragen, so massig der eine und so zart die andere ist. Hoffentlich warten die beiden nicht wieder 35 Jahre.» (Katja Nicodemus, «Die Zeit»)