Das Künstlerinnen-Duo Ursula Stäubli und Marie-Anne Hafner spielt in seinen Filmen alle Figuren gleich selber. Es sind stumme Charaktere in lose zusammenhängenden Geschichten voller Absurditäten und ohne Happy End. Wir zeigen am Freitag, 8. Juli, um 20.00 Uhr als Berner Kinopremiere Teil 1 & 2 ihrer noch nicht vollendeten Trilogie. Nach einer Pause geht’s weiter mit der Stummfilm-Komödie Go West von Buster Keaton.
Die Uhren bleiben steh’n
CH 2015, 13 Min., Digital HD
Regie, Drehbuch, Spiel: Ursula Stäubli, Marie-Anne Hafner
Kamera, Schnitt: Matthias Günter
Die rasante Reise führt von einem Kunstraub zum Nächsten, hinaus aus dem engen Museum, hinein in die Weite der Berge, wo die Welt noch in Ordnung scheint und die Kühe noch Hörner tragen. Ein kleines, diebisches Roadmovie.
Danket dem Herrn
CH 2015, 9 Min., Digital HD
Regie, Drehbuch, Spiel: Ursula Stäubli, Marie-Anne Hafner
Kamera, Licht: Steve Walker
Im zweiten Teil des abenteuerlichen Roadmovies beklauen die ruchlosen Diebinnen nicht nur die klamme Heilsarmee, um schöne Weihnachten zu feiern, sie brüskieren auch die lederbejackten Zöllner fürchterlich. Doch das Diebesglück ist nur von kurzer Dauer. Aus dem grauen Gefängnis hinaus landet man im verschneiten, weihnächtlichen Wald. Und wie es sich gehört, fehlt in diesem rasanten Kleinganoven-Abenteuer auch der ausgedehnte Abstecher in ein muffelig-lüpfiges Dancing nicht.
Go West
USA 1925, 65 Min., Digital HD, stumm mit englischen Zwischentiteln, Schwarzweiss
Regie: Buster Keaton
Drehbuch: Raymond Cannon, Buster Keaton
Mit: Buster Keaton, Howard Truesdale, Kathleen Myers, Ray Thompson, Joe Keaton, Roscoe Arbuckle, Babe London
«Angespornt von dem allgemeinen Drang nach Westen, gerät Buster auf eine Rinderfarm, wo er sich als Cowboy erheblich schlechter bewährt denn als Lebensretter für eine Kuh. Keatons Ausflug in das Chaplin’sche Terrain des Pathos erweist sich bis heute als einer der Höhepunkte seines Schaffens.»
(Lexikon des internationalen Films)
«Keatons komische Grunderfahrung: der Versuch, ein Ziel mit falschen Mitteln zu erreichen – zunächst. Keatons Komödien der Unverhältnismässigkeit sind Pionierfilme. Bis es dahin kommt, dass Anstrengung und Schönheit über rohe Materie triumphieren, müssen blutige Summen Lehrgelds bezahlt, Analogien revidiert, Dinge umfunktioniert, Umkehrungen getroffen werden. Busters Mühsal wird zehnmal und öfters Schiffbruch erleiden, er wird stolpern, fallen, dem Feind, dem Anschein und der Tücke erliegen. Aber sein schön gemeisseltes Gesicht bleibt ruhig und aufmerksam, sein Sinn ist unbeirrbar auf den Horizont des fernen Ziels gerichtet. Go West, Young Man.» (H.T. Österreichisches Filmmuseum Wien)