Robert Guédiguian, französischer Regisseur deutsch-armenischer Abstammung, beschäftigt sich in seinem neuen Film mit den Auswirkungen des Genozids am armenischen Volk. Sein Drama spielt in den 1980er-Jahren während der militanten Anschläge, die Westeuropa erschütterten.
Paris im Jahre 1981: Bei einem Attentat auf den türkischen Botschafter in Paris durch den jungen Armenier Aram wird der zufällig vorbeiradelnde Gilles schwer verletzt und muss lange Zeit im Krankenhaus verbringen. Während Aram nach Beirut flieht, besucht seine Mutter das Opfer am Krankenbett und bittet für ihren Sohn um Vergebung. Gilles aber sinnt auf Rache und macht sich nach seiner Genesung auf den Weg nach Marseille, wo Arams Familie lebt. Dort findet er freundliche Aufnahme, während Aram in Beirut sich dazu entschliesst, endlich das unschuldige Opfer seines Anschlags Auge in Auge gegenüberzutreten.
Robert Guédiguian wurde bekannt mit seinen sozialkritischen Dramen aus Marseille (Marius et Jeannette) und seinem Film über François Mitterand Le promeneur du Champde- Mars. In seinem neuen Film befasst er sich mit seinen armenischen Wurzeln und reflektiert die Folgen des Genozids an den Armenierinnen und Armeniern am Beispiel einer exemplarischen Episode aus den 1980er-Jahren. Diese basiert auf dem autobiografischen Roman des spanischen Journalisten Jose Antonio Gurriaran.
«Es gehört zwar zu Guédiguians Art, dass er sich manchmal ein bisschen didaktisch zeigt. Doch dank seiner Schauspielerinnen und Schauspieler und dank seiner Fähigkeit, einfache Menschen ganz ohne Überzeichnung, Zynismus oder Ironie zu zeichnen, gelingt es ihm, unser Mitgefühl für den Kampf des armenischen Volkes für die Anerkennung der an ihm begangenen Verbrechen als Genozid zu wecken.» («Les lnrockuptibles»)