Transit
Deutschland/Frankreich 2018, 101', DCD, D/F/d/f. Ab 12(14) J., Regie Christian Petzold. Drehbuch Christian Petzold. Mit Franz Rogowski, Paula Beer, Godehard Giese, Lilien Batman, Maryam Zaree, Barbara Auer, Matthias Brandt.
Geflüchtete von damals treffen auf Geflüchtete von heute: In seinem Exildrama frei nach Anna Seghers' gleichnamigem Roman verbindet Christian Petzold Vergangenheit und Gegenwart in einem filmischen Transitraum.
«Die deutschen Truppen stehen vor Paris. Georg entkommt im letzten Moment nach Marseille. Im Gepäck hat er die Hinterlassenschaft des Schriftstellers Weidel, der sich aus Angst vor seinen Verfolgern das Leben genommen hat: ein Manuskript, Briefe, die Zusicherung eines Visums durch die mexikanische Botschaft. In der Hafenstadt darf nur bleiben, wer beweisen kann, dass er gehen wird. (...) Georg nimmt die Identität von Weidel an, versucht eine der wenigen Schiffspassagen zu ergattern. (...) Seine Pläne ändern sich, als er der geheimnisvollen Marie begegnet. Transit beruht auf Anna Seghers’ im Exil verfassten gleichnamigen Roman. Schauplatz des Films ist das heutige Marseille, in dem sich die Figuren aus der Vergangenheit bewegen. Geflüchtete von damals treffen auf Geflüchtete von heute, die Geschichte trifft auf die Gegenwart, und alle Erzählungen verbinden sich zu einem ewigen Transitraum.» Berlinale
«Frei nach Anna Seghers' gleichnamigem Buch aktualisiert Christian Petzold mit diesem Manöver eine Fluchterfahrung und unterzieht zugleich ein ganzes Genre der Revision. Transit ist ein Film über das Warten im Geiste von Casablanca, direkt auf die Emigration aus dem Deutschland der 1930er gemünzt. Weil Petzold jedoch das Marseille der Gegenwart als Schauplatz nützt – und auch nordafrikanische Protagonisten einschleust – , wird die Geschichte zum offenen Feld. Ruhelose Geister der Vergangenheit finden sich mit ihren modernen Wiedergängern im selben Raum wieder.» Dominik Kamalzadeh, «Der Standard», Februar 2018