Thirst
Südkorea 2009, 133', Digital HD, OV/d. Regie Park Chan-wook. Drehbuch Jung Seo-kyung, Park Chan-wook. Mit Song Kang-ho, Kim Ok-vin, Kim Hae-sook, Shin Ha-kyun, Park In-hwan, Oh Dal-su.
Ein katholischer Priester wird unbeabsichtigt in einen Vampir verwandelt und muss in der Folge mit sinnlichen Begierden und den sieben Todsünden fertig werden. Park Chan-wook (Oldboy, Sympathy For Lady Vengeance) gewann mit seinem Vampirfilm in Cannes 2009 den Preis der Jury.
«Obwohl der sexuelle Subtext des Vampirmotivs schon in vielen Filmen in deutliche Bilder übersetzt wurde, schafft Park Chan-wook in seinem überbordenden und rauschhaften Stil viele spannende Volten, gerade durch die Doppelung von Sex und Blutsaugen (...). So ist Thirst in mancher Hinsicht eine verschwenderische Orgie, die den ständig gesteigerten Exzess der Hauptfiguren bis an den Endpunkt der Erlösung nachvollzieht und folgerichtig nicht mit verstörenden, blutigen Bildern spart. Auf einer anderen Ebene ist der Film jedoch eine kühle, sehr offene Reflexion über den Vampirismus als Metapher für unstillbare Begierden, für eine zerstörerische Sucht, die das Leben intensiviert und es zugleich verbraucht und zersetzt. So konsequent wie hier mit philosophischen Fragen verknüpft hat das Vampirgenre zuvor vielleicht nur Abel Ferrara mit The Addiction.» Patrick Seyboth, epd film