Théo et Hugo dans le même bateau
Théo et Hugo dans le même bateau
Frankreich 2016, 97', DCP, F/d. Regie Olivier Ducastel, Jacques Martineau. Drehbuch Olivier Ducastel, Jacques Martineau. Mit Geoffrey Couët, François Nambot.
Alle sprachen an der diesjährigen Berlinale über die 18-minütige explizite Sex-Orgie, mit der Olivier Ducastel und Jacques Martineau ihren Film beginnen. Doch Théo et Hugo ist kein pornografisches Skandalwerk, sondern ein Film, der mit grosser Zärtlichkeit und in «Echtzeit» eine berührende Liebesgeschichte erzählt.
«In einem Sex-Club treffen die Körper von Théo und Hugo aufeinander. Sie tauschen sich aus, verschwimmen in der Unschärfe eines hemmungslosen Verlangens, nehmen im Wechsel ihrer Blicke Gestalt an, um sich erneut zu erkunden und zu verlieren. Wenige Momente später zieht es die beiden jungen Männer nach draussen. Gemeinsam lassen sie sich durch die leergefegten Strassen im nächtlichen Paris treiben. Unvermittelt werden sie hier mit einer Realität konfrontiert, die ihre Freiheit und Ziellosigkeit aushebelt und jedem weiteren Schritt eine Ratlosigkeit von existenziellem Ausmass verleiht: Möchten sie mehr voneinander erfahren? Wird Vertrauen belohnt werden? Was erwartet sie?
Mit meisterhaftem Feingefühl lassen Olivier Ducastel und Jacques Martineau uns daran teilhaben, wie zwei Männer in einer tiefen gegenseitigen Verunsicherung stranden und dennoch nach Nähe suchen. Ihre beiden Hauptdarsteller verzaubern mit grossem Einfühlungsvermögen und umwerfendem Charme.» (Berlinale)
Auch die «Berliner Zeitung» war nach der Premiere des Films an der Berlinale begeistert und schrieb über die bereits berüchtigte Eröffnungssequenz: «18 Minuten Sex. Im orange-roten Licht eines Sex-Clubs, pulsierender Sound, die Körper ineinander verschlungen, eingedrungen, viele Penisse, viele Münder, viele Hände, viele Hintern - und dazwischen auf einmal ein Blickwechsel, und man weiss sofort - da verlieben sich zwei.» Das Wunder des Films ist, was folgt: eine berührende Liebesgeschichte, «die unglaublich zart ist, hingebungsvoll, voller Wärme, Vertrauen und Loyalität.»