The Train of Salt and Sugar
The Train of Salt and Sugar
Mosambik 2016, 93', DCP, Portugiesisch/d/f. Regie Licinio Azevedo. Drehbuch Licinio Azevedo, Teresa Pereira. Mit Thiago Justino, Matamba Joaquim, Absalao Maciel, Mario Mabajaia, Hermelinda Simela.
In Mosambik ist Ende der 1980er Jahre ein militärisch bewachter Zug unterwegs auf der Strecke zwischen Nampula und Malawi. Die Fahrgäste, vornehmlich Frauen, sind bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um Salz gegen Zucker zu tauschen. Eine Art Stagecoach in Afrika.
«Mariamu ist unterwegs mit ihrer Freundin Rosa, einer Krankenschwester, die auf dem Weg in ihr neues Spital ist. Schützend dabei sind Leutnant Taiar, der die Realität nur aus seinem Militäralltag kennt, und der Soldat Salomão, mit dem Taiar nicht auskommt. Unter Gewehrkugeln und Gelächter werden Geschichten von Liebe und Krieg erzählt, während der Zug sich der nächsten Station nähert.
Der Film spielt vor dem Hintergrund einer völlig zusammengebrochenen Versorgung inmitten einer Bürgerkriegssituation. Um das Überleben ihrer Familien zu sichern, haben Frauen einen informellen Handel und ein Netz im grenzüberschreitenden Güterverkehr mit dem Nachbarland Malawi aufgebaut. Angst, Schrecken und die Hoffnung, endlich anzukommen, prägen die Tage der Protagonisten. Bilder von kargen Landschaften und durchlöcherten Bahnhöfen überlagern sich mit den Geschichten, die die Frauen über Leben und Krieg erzählen. Politische Maximen entpuppen sich als Willkür. Licínio Azevedo hat seinen in die Landschaft hinein choreografierten Spielfilm bewusst im Genre des Westerns gehalten. Hier sind krasse Milieuschilderungen erlaubt, können Situationen hervorgehoben werden, lässt sich auch die Vorbereitung einer Handlung in Details atmosphärisch dicht zeigen. Die Figuren bewegen sich in einer Atmosphäre der Bedrohung. Mühe und Schrecken, Erleichterungen und lockere Momente sorgen auf der Reise voller technischer Pannen und Attacken für ein Wechselbad der Gefühle.» (Trigon Film)