La sirène
FR/DE/BE 2023, 100', DCP, Farsi/d/f. Ab 12 J., Regie Sepideh Farsi. Drehbuch Javad Djavahery.
Die Regisseurin Sepideh Farsi erzählt in ihrem mitreissenden Zeichentrickfilm vom abenteuerlichen Überlebenskampf eines iranischen Jungen bei Ausbruch des Iran-Irak-Krieges 1980.
1980 in der Ölmetropole Abadan, der grössten Hafenstadt im Iran. Der 14-jährige Omid spielt mit seinen Freunden Fussball, als eine Rakete in eine nahe gelegene Raffinerie einschlägt. Der Angriff der irakischen Armee stürzt die Stadt innerhalb kürzester Zeit ins Chaos. Zu Hause sieht Omid gerade noch, wie sein älterer Bruder in einen Transporter steigt, der Kämpfer an die Front bringt. Während seine Mutter schon notdürftig gepackt hat und bereit ist, mit der Familie zu fliehen, weigert sich Omid. Er und sein Grossvater bleiben zurück. Zu jung, um selbst zur Waffe zu greifen, wird er zum Versorger für eine in der Not vereinte Gruppe Zurückgebliebener. Doch die Schlinge zieht sich zu, als Omid versucht, seine neuen Bekanntschaften mithilfe eines verlassenen Bootes zu retten, das er im Hafen findet und das zu seiner Arche wird.
«Farsi inszeniert den Film zügig, mit viel Musik und einer Prise Humor (...). Die Animationen sind einfach gehalten. Realitätsbezug und künstlerische Verfremdung treten in ein Spannungsverhältnis: Die Figuren wirken flächig, doch durch die vielen beweglichen Details entsteht um sie herum ein dreidimensional anmutender Raum. Gleichzeitig ist dieser Trickfilm nichts für Kinder. Farsi zeigt Blut, abgerissene Gliedmassen und Gedärme – die Bedrohung bleibt jederzeit spürbar.» Simon Rayss, «Tagesspiegel»