
The Neon Demon
«The Neon Demon ist in der Model-Szene von Los Angeles angesiedelt. Die Protagonistin Jesse ist neu in L.A. Der Film begleitet sie bei den ersten Schritten ihrer Karriere. Vertrag mit einer Agentur, vorgetäuschtes Alter, ein Abend in einem Club, eine lesbische Maskenbildnerin, die nebenbei Tote schminkt, eine Begegnung mit anderen Models. Das visuell und klanglich ausgefeilte Drama skizziert die Banalitäten einer betont oberflächlich gezeichneten Mode-Welt und wandelt sich vom Melodram zum Girl-Slasher mit hohem Blutanteil. Inhaltlich schliesst der hypnotische, aber nur schwer erträgliche Film an den Diskurs um Schönheit und Oberflächen an, wobei er in seiner visuellen Orgie das Kino als einen Ort des ästhetischen Exzesses markiert.» (filmdienst.de)
Der Film, der 2016 im Wettbewerb in Cannes lief, ist sicher nicht nach jedem Geschmack. Wer im Kino keine lesbischen Bösewichte sehen möchte und von LGBT-Filmen ein Happy End erwartet und einzig positive Charaktere sehen möchte, die niemandem schaden, wird ihn nicht mögen. Mit Filmzitaten von Basic Instinct über Samurai-Dramen bis zum Kannibalen-Kino bestätigt Winding Refn (Pusher, Drive) seinen Ruf als Regisseur, der Oberflächen als Fetische feiert. So erlebt man eine visuelle Orgie von seltener Konsequenz.