The Dead

«Nach einem traditionellen Familienfest am Dreikönigstag wird einem Mann klar, welch geringe Bedeutung er im Leben seiner Frau gespielt hat. John Hustons faszinierende Übertragung einer Erzählung aus ‹Dubliners› von James Joyce beschreibt einen Augenblick der Lebenserkenntnis zwischen Selbsttäuschung und Hoffnung. Die metaphorisch vertiefte Inszenierung summiert einen Rückblick auf endgültige Wahrheiten und thematisiert die Bedingtheit und Untrennbarkeit von Leben und Tod.» Lexikon des Internationalen Films

«The Dead ist nun doch zu John Hustons Letztem Willen geworden, obwohl der Achtzigjährige ihn sicher nicht als sein Vermächtnis plante und ansah - dazu war der Todkranke zu vital, zu lebenssüchtig, zu filmbesessen. Der Film mag wie ein Abschied wirken, vor allem in seinen letzten Bildern, wo eine graue, erfrorene, eingeschneite tote Natur wie eine starre Verweigerung von letzten Antworten wirkt. Die Figuren, die Huston mit melancholischer Ironie betrachtet, sind Tote im Leben. So hat James Joyce sie in seinen ‹Dubliners› gesehen und so hat Huston, der Irland und Joyce zu seiner grossen Liebe erwählte, sie porträtiert. Er dagegen war eher ein Lebender im Totenreich, dem er diesen Film abtrotzte.» Hellmuth Karasek, «Der Spiegel» 1987