THE BIG SLEEP
US 1946, 114', Digital HD, E/d. Regie Howard Hawks. Drehbuch William Faulkner, Jules Furthman, Leigh Brackett, nach dem gleichnamigen Roman von Raymond Chandler. Mit Humphrey Bogart, Lauren Bacall, John Ridgely, Martha Vickers, Dorothy Malone, Peggy Knudsen, Regis Toomey, Charles Waldron.
Die Story ist verworren, der Film legendär: Howard Hawks brachte Lauren Bacall und Humphrey Bogart für diese stilsichere Verfilmung von Raymond Chandlers Krimi wieder zusammen. Gemeinsam schrieben sie Filmgeschichte.
«Jahrzehntelang hielt sich die Geschichte, bei The Big Sleep hätten selbst die Beteiligten nicht gewusst, wer wen warum wann umgebracht hatte. So wurde The Big Sleep zum ersten Whodunit, bei dem es am Ende niemanden kümmerte, was am Anfang geschehen war. 1995 jedoch fand der Filmrestaurator Bob Gitt eine Fassung von The Big Sleep, die gar nicht mehr hätte existieren dürfen. Diese Version war nicht besser als jene, die man kannte, und sie war auch nicht länger (im Gegenteil: zwei Minuten kürzer), aber sie war klarer.
Von Oktober 1944 bis Januar 1945 wurde The Big Sleep gedreht. Während Hawks noch an dem Film arbeitete, kam To Have and Have Not in die Kinos, der vor allem für Lauren Bacall ein grosser Erfolg wurde. Doch schon ihr nächster Auftritt in Confidential Agent (Herman Shumlin, 1945) drohte ihre Karriereaussichten zunichte zu machen. Grund genug für ihren Agenten, Warner Bros. zu bitten, den gerade fertiggestellten The Big Sleep zu überarbeiten. Ein Jahr später machte sich Hawks an den gewünschten Nachdreh: Lauren Bacall bekam zwei grosse Szenen mit Bogart in überwältigenden Kleidern und eine, in der sie ein tantenhaftes Hütchen trug, wurde gestrichen und die neu hinzugekommenen Szenen hatten der einzig plausiblen Tatverdächtigen (Vivien/Bacall) ein wasserdichtes Alibi verschafft.» Nicolaus Schröder, zitiert nach Viennale