The Apple Day – Rooz-e sib
Iran 2022, 97', DCP, Farsi/d/d. Regie Mahmoud Ghaffari. Drehbuch Mahmoud Ghaffari, Mahnaz Jarchi. Mit Arian Rastkar, Aria Mohammadzadeh, Zhila Shahi, Khodadad Bakhshizae, Mahdi Pourmoosa.
Der iranische Regisseur Mahmoud Ghaffari erzählt in seinem Drama vom Überlebenskampf einer Familie in Teheran und zeichnet mit neorealistischen Mitteln das parabelhafte Bild einer Gesellschaft, in der kaum Raum für Menschlichkeit bleibt.
A steht für Apfel, das lernt Mahdi gleich am ersten Schultag und willigt sofort ein, der Klasse zum Apfeltag einen ganzen Korb der rot leuchtenden Früchte mitzubringen. Sein älterer Bruder Saeed und sein Vater verkaufen schliesslich jeden Tag mehrere Kilo in den Strassen, die durch die unwirklich anmutenden Hochhausneubauten des Teheraner Vororts führen. Die Mutter der beiden Jungen verdient derweil Geld als Wäscherin. Als dem Vater der Kleinlaster geklaut wird, gerät das prekäre Gefüge der Familie ins Wanken, und Saeed fühlt sich verantwortlich, den versprochenen Apfelkorb für seinen kleinen Bruder aufzutreiben. In einem vielschichtigen Gewebe neorealistisch gehaltener Handlungsstränge erzählt Mahmoud Ghaffari von einem Aufbruch mit Rückschlägen und von liebevollem Zusammenhalt.
«Das Familiendrama um Scheitern und Zusammenhalt einer kleinen iranischen Familie ist unaufdringlich inszeniert und natürlich gespielt, niemals so schwerwiegend und drastisch, wie es seine Themen hergeben würden, und deswegen auch niemals nur hoffnungslos erdrückend.» riecks-filmkritiken.de