Terra prometida
Schweiz/Brasilien 1993, 104', Digital, OV/d. Regie Peter von Gunten. Drehbuch Peter von Gunten.
1979/80 hatte Peter von Gunten einen Film über die Vertreibung der Kleinbauern beim Bau des Staudamms von Sobradinho gedreht: Terra roubada. Zehn Jahre später kehrte er in die Region zurück und realisierte Terra Prometida, ein Porträt der Familien, Männer und Frauen von São Gonçalo da Serra, ein Zeugnis ihres Kampfes um das Überleben unweit ihrer ehemaligen Grundstücke, die jetzt überschwemmt sind.
«Der Autor enthält sich jeglichen erklärenden Kommentars. Allein die betroffenen Männer und Frauen kommen zu Wort, erzählen, wie sie ihr Land gegen Essen verkaufen müssen. Wie sie sehnlichst auf den Wassertanker warten, weil die eigenen Wasserstellen versiegt sind. Wir sehen sie Maniok pflanzen auf den kargen Feldern, schauen ihnen zu, wie sie die Wurzeln zu Mehl verarbeiten. Wir hören ihre Klagen über ausstehende Löhne des nahen Grossgrundbesitzers. Der Film bringt uns die Menschen näher, macht uns betroffen vom Schicksal dieser Leute, die trotz unglaublicher Widrigkeiten ihren Lebensmut nicht aufgegeben haben. Zu sehen sind aber auch die künstlichen Wasserbecken, die der Aufzucht von Süsswassercrevetten dienen. Diese Crevetten werden ‹geerntet› und tiefgekühlt ab dem regionalen Flughafen direkt in die Zentren der Industrienationen geflogen, in die USA, nach Europa, in die Schweiz.» Auszug aus «Bern und die Welt», Hrsg. Hans Hodel und Urs A. Jaeggi, Evang. Mediendienst/Ressort Film, 1996
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