Taxi Driver
Taxi Driver
USA 1974, 114', DCP, E/d. Regie Martin Scorsese. Drehbuch Paul Schrader. Mit Robert De Niro, Jodie Foster, Cybill Shepherd, Peter Boyle, Harvey Keitel.
Martin Scorseses düsterer Klassiker ist von brennender Aktualität. Ungebrochen ist auch seine historische Bedeutung: Taxi Driver ist der Schlüsselfilm des New Hollywood. Er bedeutete nicht nur für Scorsese sondern auch für seine Stars Robert De Niro und Harvey Keitel den Karrieredurchbruch. Wir zeigen den Film neu in restaurierter Fassung.
Martin Scorseses düsterer Klassiker, den wir in neu restaurierter Fassung zeigen, ist von brennender Aktualität. Die soziologische Horrorgeschichte liefert eine düstere Bestandsaufnahme der US-Gesellschaft und New Yorks vor dem Hintergrund der Folgen des Vietnamkriegs und der wirtschaftlichen Rezession. Geschildert wird das Leben des einsam und isoliert lebenden Taxifahrers Travis Bickle in New York, der von der Gewalt und dem Schmutz der Stadt in den 1970er-Jahren zunehmend angewidert ist und sich immer weiter in seine Obsessionen hineinsteigert.
«Scorseses endgültiger Durchbruch zur Autorschaft und ein Schlüsselfilm des Neuen Hollywood, der das heruntergekommene New York der Siebzigerjahre und die amerikanische Befindlichkeit nach Vietnam in Bilder und Töne von hypnotischer, zeitloser Intensität fasste. In Michael Chapmans Zeitlupenaufnahmen zu Bernard Herrmanns unterkühltem Jazzscore erscheinen die dampfenden U-Bahn-Schächte, die regennassen Strassen und das pulsierende Treiben um den Times Square traumhaft entrückt; in De Niros Spiel findet sich noch jene magische Mischung von Bubenhaftigkeit und Melancholie, die später zunehmender Härte weichen wird. Alles unterstreicht die Isolation und die verschobene Wahrnehmung dieses Antihelden, der – in Realität oder nur in der eigenen Fantasie? – als uramerikanischer Racheengel und Held endet.» Andreas Furler, Programm Filmpodium, Mai/Juni 2009