Tambien la lluvia
Tambien la lluvia
Spanien 2010, 103', DCP, Spanisch/d/f. Regie Iciar Bollain. Drehbuch Paul Laverty. Mit Gael Garcia Bernal, Luis Tosar, Najwa Nimri.
Zum Auftakt der Filmreihe «Conquista revisited» werden Adriana López-Labourdette und Christian Büschges von der Universität Bern eine Einführung geben: Freitag, 10. November, 18.00.
Sebastián ist ein junger idealistischer Filmregisseur. Er hat sich vorgenommen, einen aufrichtigen Film über eine der bedeutendsten Gestalten der Weltgeschichte zu drehen - Christoph Kolumbus. Sebastián ist entschlossen, den Mythos, der die Ankunft der Zivilisation in der westlichen Hemisphäre verklärt, zu entlarven. Stattdessen will er zeigen, was Kolumbus in Gang gesetzt hat: Gier nach Gold, Sklavenhandel, entsetzliche Gewalt gegen jene Ureinwohner, die sich den Neuankömmlingen entgegenstellten. Costa ist Sebastiáns Freund und Produzent. Er ist vor allem daran interessiert, dass der Film pünktlich und innerhalb des Budgets abgedreht wird. Costa wählt als Drehort Bolivien - das preiswerteste und «indianischste» Land Lateinamerikas. Doch während der Dreharbeiten in Cochabamba drohen soziale Unruhen. Die Wasserversorgung der Stadt ist privatisiert und an einen britisch-amerikanischen Konzern verkauft worden. Täglich kommt es zu militanten Aktionen, die schliesslich im April 2000 im noch heute berühmten «Wasserkrieg von Cochabamba» münden. 500 Jahre nach Kolumbus kommt es erneut zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen der indianischen Bevölkerung und einer hochgerüsteten modernen Armee. Aber diesmal geht es nicht ums Gold. Diesmal geht es um ein Menschenrecht: Wasser.
«Die von der spanischen Regisseurin Iciar Bollain Koproduktion ist von der ersten Minute an spannend. Bollain hat ihre Karriere als Schauspielerin begonnen und ist für ihre sozialkritischen Regiearbeiten, etwa Flores de otro mundo (1999), bereits mehrfach mit Preisen bedacht worden. Ihre Kunst besteht darin, Sozialkritik nicht als Lehrstück, sondern als Entertainment zu präsentieren, ohne dass ihrem Gegenstand dadurch die Brisanz genommen würde.» (Filmbulletin)