
Tabu
Reri und Matahi leben als junges Liebespaar glücklich auf einer Südsee-Insel. Doch Reri wird zur heiligen Jungfrau der Götter bestimmt und ist damit für alle Männer tabu – auch für ihren Matahi. Die zwei Liebenden fliehen von ihrer Insel in die Zivilisation, in eine Perlenhandelsstadt, wo sich Matahi als Perlentaucher verdingt – er hat sich in Schulden gestürzt, überwältigt von der Fülle des Angebots der Moderne. Doch auch in der Stadt werden sie aufgespürt, Reri, die ihren Widerstand inzwischen aufgegeben hat, besteigt freiwillig das Schiff, das sie in ihre Heimat zurückbringen soll. Matahi versucht, das Boot schwimmend einzuholen, kommt aber dabei im Meer um.
Eine aussergewöhnliche poetische und stimmungsstarke Mischung aus Spielfilm und ethnografischer Studie, 1929/30 an Originalschauplätzen auf den Südsee-Inseln Tahiti, Bora-Bora und Takapota mit Einheimischen gedreht. Während der Realisierung des gemeinsam projektierten Films schied Robert Flaherty (Nanook oft he North) wegen Meinungsverschiedenheiten aus. Friedrich Wilhelm Murnau (Nosferatu) gab der Spielhandlung ein grösseres Gewicht als ursprünglich geplant. Tabu wurde zu seiner letzten Regiearbeit: Murnau verunglückte am 18. März 1931, sieben Tage vor der Hollywood-Premiere, auf der Küstenstrasse von Santa Monica tödlich.