STANLEY KUBRICK: A LIFE IN PICTURES
US 2001, 142', Digital, E/d. Regie Jan Harlan. Drehbuch Jan Harlan.
Der Dokumentarfilm von Jan Harlan ist eine fesselnde Hommage an Stanley Kubrick. Er vermittelt nicht nur Einblicke in dessen Arbeitsweise, sondern porträtiert auch den Menschen Stanley Kubrick.
Der Film zeigt unveröffentlichte Amateuraufnahmen aus dem Privatarchiv des öffentlichkeitsscheuen und zurückgezogen lebenden Regisseurs, der in seinem Leben nur äusserst selten Interviews gab. Tom Cruise begleitet als Conferencier und Off-Sprecher den Zuschauer durch diese überaus gekonnt zusammengestellte Mischung aus Nachruf und filmischer Biografie. Von seinem ersten Dokumentarfilm Day of the Fight (1951) bis hin zu seiner Schnitzler-Adaption Eyes Wide Shut (1999) wird Kubricks Werk in chronologischer Reihenfolge von Regiekollegen, Autoren und Komponisten vorgestellt. Bislang unveröffentlichte Archivaufnahmen von den Dreharbeiten sowie interessante Statements von prominenten Kollegen wie Steven Spielberg, Woody Allen und Martin Scorsese geben faszinierende Einblicke in die einzelnen Etappen der künstlerischen Entwicklung dieses visionären Filmemachers, der sich neben Chaplin, Welles, Lubitsch, Huston und Altman in die Ehrengalerie derjenigen einreiht, die nie einen Oscar erhielten.
«Wie liesse sich von Stanley Kubrick besser sprechen als in Bildern? Dass er zu den bedeutendsten Regisseuren des 20. Jahrhunderts gehörte, ist unbestritten, dass am Beginn seiner Laufbahn die Arbeit als Fotograf stand, wird angesichts seines späteren Ruhms als Filmemacher leicht vergessen. Von 1946 bis 1950 war er ein Mann, der Bilder machte – der jüngste Fotograf, den das New Yorker Magazin ‹Look› jemals zu seinen festen Mitarbeitern zählte. Damals entwickelte er einen fotografischen Blick, der in der bildnerischen Gestaltung einer jeden Szene seiner Filme unverkennbar wieder zu entdecken ist. Von Kubrick selbst gibt es nicht viele Bilder, veröffentlicht werden stets dieselben Porträts: Stanley Kubrick – ein bekannter Unbekannter. Denn was man über die Person Stanley Kubrick weiss, steht in umgekehrtem Verhältnis zum Bekanntheitsgrad seines Namens und seiner Filme. Gewiss legte er Wert auf sein Privatleben, aber ein Einsiedler war Kubrick nicht. Harlans Film vermittelt nun Einblicke nicht allein in Kubricks Arbeitsweise. Darüber hinaus porträtiert er auch dessen Leben jenseits der beruflichen Sphäre, das er seit 1958 mit Christiane Kubrick teilte, die neben raren Fotos auch gänzlich unbekannte Filmaufnahmen aus ihren gemeinsamen Ehejahren zur Verfügung stellte.» Berlinale