Splendor
Italien/Frankreich 1989, 110', 35mm, I/d/f. Regie Ettore Scola. Drehbuch Ettore Scola. Mit Marcello Mastroianni, Massimo Troisi, Marina Vlady, Paolo Panelli, Pamela Villoresi, Giacomo Piperno, Mauro Bosco.
«Für den Priester einer italienischen Kleinstadt ist das Splendor-Kino (das zur Sanierung verkauft wird) eine ‹dunkle Grotte der Sünde›, für den Besitzer Jordan (Marcello Mastroianni) ist es ein Heiligtum. Doch Drehbuchautor/Regisseur Ettore Scola geht es mehr um die Grauzonen zwischen solchen Ansichten: die Besucher, die in Scharen das Kino verlassen, wenn das Fernsehen billige, anspruchslose Unterhaltung bietet. Mit Rückblenden und Ausschnitten vermittelt er etwas von der Überlegenheit des Kinos gegenüber TV und entwirrt gleichzeitig auf wunderbare Weise eine Geschichte von lebenslanger Hingabe und harter Arbeit von Jordan, seiner Langzeitgeliebten (Marina Vlady) und dem Filmvorführer (Massimo Troisi). Ihre temperamentvollen Beziehungen über zwei Jahrzehnte hinweg werden von den versierten Darstellern mit grosser Zuneigung vermittelt; und der Film ist voller wunderbarer Momente - wie einer Hommage an Capra -, die es schaffen beide zu sein, magisch und unsentimental.» Time-Out
«Das Kino einer italienischen Provinzstadt soll nach Jahren des Niedergangs in ein Warenhaus umgewandelt werden. Erst als die Abrissarbeiter Hand anlegen, solidarisieren sich die abtrünnigen Zuschauer und verhindern den Abriss. Mit langen Rückblenden gestaltete Hommage an das Kino als kulturellen und sozialen Ort, deren märchenhafter Schluss auf die grossen Momente des Kinos verweist. Einfühlsam inszeniert und hervorragend interpretiert, werden Tendenzen zum Selbstmitleid mit Charme und Ironie unterwandert.» Lexikon des Internationalen Films