Sonne Unter Tage
DE 2022, 39', DCP, D/e. Regie Alex Gerbaulet, Mareike Bernien. Drehbuch Alex Gerbaulet, Mareike Bernien.
Alex Gerbaulet und Mareike Bernien untersuchen mit der Wismut AG einen Teil deutscher Nukleargeschichte. In Sonne Unter Tage zeichnen sie anhand der Uranfunde in Thüringen und Sachsen auch eine politische Geschichte des geteilten Deutschlands.
Anschliessend Diskussion über den Umgang mit der zukünftigen Vergangenheit unserer Umwelt mit Co-Regisseurin Alex Gerbaulet und Larryn W. Diamond, emeritierter Professor für Geochemie & Petrologie, Universität Bern; Moderation: Mirko Winkel, Künstler & Koordinator des mLAB, Universität Bern.
Bis 1990 baute die sowjetische Aktiengesellschaft SAG Wismut in der DDR in Sachsen und Thüringen Uran für das Atomwaffenprogramm der UdSSR ab. Auch die DDR-Umweltbewegung wurde darauf aufmerksam. Der Film verfolgt diese Spur durch die heutigen Landschaften, die von Abbau und Sanierung geprägt sind, und versteht den Boden als Archiv. Sonne Unter Tage ist eine Tiefenbohrung in Raum und Zeit und erkundet das Element Uran auf seine materiellen, metaphorischen und geopolitischen Umlagerungen.
Alex Gerbaulet lebt und arbeitet als Künstlerin, Filmemacherin und Produzentin in Berlin. Seit 2014 ist sie Teil der Produktionsplattform pong film. In ihrer künstlerischen Arbeit untersucht sie unter anderem die Darstellbarkeit von Realität und Erinnerung. Die Künstlerin und Filmemacherin Mareike Bernien verfolgt in ihrer Arbeit einen medienarchäologischen Ansatz und hinterfragt ideologische Gewissheiten der Repräsentation, ihre materiell-technologischen Voraussetzungen und historischen Kontinuitäten. Sonne Unter Tage, der auf der Berlinale Premiere feierte, wurde u.a. auf der Duisburger Filmwoche ausgezeichnet.