
Sleeper
«Woody Allen als Schläfer: das ist der komische Alptraum eines New Yorker Vegetarier-Gastronomen, der wegen Magengeschwüren eben mal ins Krankenhaus geht – um erst nach zweihundert Jahren aufzuwachen. Natürlich hat dann die Zukunft schon begonnen; es herrscht ein Grosser Bruder, und was heute Farbige, respektive Gastarbeiter, erledigen, nämlich niedere Dienstleistungen, das haben die Haus-Roboter in Angriff genommen. (...) Schön und witzig ist (...) der Filmtrost gegen die Welt der Orwell-Diktatur und technischen Allmacht: dass nämlich der Slapstick allen künftigen Monstrositäten ein Schnippchen schlägt und die Sahnetorte (inzwischen: künstlicher Spinat), im rechten Moment ins Gesicht appliziert, die Lage, die noch nie so ernst war, meistert. Auch die Bananenschale, Urbild der Tücke des Objekts, ist geblieben. Da man aber inzwischen Mammutfrüchte züchtet, rutscht Allen auf einer Schale von der Grösse eines Bettvorlegers aus. Als Huldigung an Modern Times zeigt der Schläfer in seinen aufgewecktesten Momenten: Auch gegen Morgen hilft (im Film) am besten Chaplins Gestern.» (Hellmuth Karasek, Der Spiegel)