Sauvage
Frankreich 2018, 99', DCP, F/d. Ab 16 (18) J., Regie Camille Vidal-Naquet. Mit Félix Maritaud, Eric Bernard, Nicolas Dibla, Philippe Ohrel, Mehdi Boudina, Pavle Dragas, Mustafic Azir.
Der 22-jährige Leo verkauft seinen Körper für Geld auf der Strasse. Ein schonungsloses Werk über einen Menschen am Rande der Gesellschaft, genial gespielt von Félix Maritaud.
Der 22-jährige Leo (Félix Maritaud) prostituiert sich auf den Strassen von Straßburg für kleines Geld und verkauft seinen Körper. Während er tagsüber schläft, lässt er sich nachts durch die Stadt treiben und sucht sich seine Freier. Wenn die Ärger machen, ist sofort sein bester Freund Ahd (Eric Bernard) zur Stelle. Doch obwohl sich die beiden sehr nahestehen, kann Ahd nicht der Mann sein, in dessen Armen er einschlafen kann. Intime Berührungen bekommt Leo manchmal von Männern, die für den Sex mit ihm zahlen. Im Gegensatz zu seinen Kollegen ist er nicht so zynisch und distanziert, sondern genießt jeden intimen Moment – er küsst und umarmt die Freier nicht nur, sondern macht es auch noch gerne. Was aber seine Zukunft bringt, weiß er nicht. Er macht sich auf den Weg ins Ungewisse.
«In seinem Regiedebüt erzählt der französische Regisseur Cammille Vidal-Naquet von einem jungen Stricher und der prekären Balance zwischen Freiheit und Einsamkeit. (...) Er beschönigt nichts. Immer wieder zeigt er die Spuren, die der Alltag auf der Straße und die Drogen auf den Körpern seiner Figuren hinterlassen. Und er konfrontiert einen auch mit der Gewalt, der sie fortwährend ausgesetzt sind. Aber er wertet dabei nicht. Selbst wenn Léo zum Opfer brutaler und menschenverachtender Freier wird, geht eine ungeheure Stärke von ihm aus. Er lässt sich weder von einem Sugar Daddy einsperren noch von einem Sadisten brechen. Ein wenig erinnert er sogar an Camus' Sisyphos, und wie ihn muss man sich auch Léo als glücklichen Menschen vorstellen.» epd film