Sanjuro
Japan 1962, 96', DCP, Japanisch/d. Regie Akira Kurosawa. Drehbuch Ryuzo Kikushima, Hideo Oguni, Akira Kurosawa, nach dem Roman von Shugoro Yamamoto. Mit Toshiro Mifune, Tatsuya Nakadai, Keiju Kobayashi, Yuzo Kayama, Reiko Dan.
«Der Schwertkampf-Film hat in Japan im Verlauf der Filmgeschichte des Landes die buntesten Blüten getrieben. Einer, der das Genre meisterlich beherrscht hatte, war Akira Kurosawa. Einen Spass hat sich der Regisseur mehrfach daraus gemacht, seine Samuraifigur nicht ganz den Normen gemäss auftreten zu lassen. Der erfahrene Samurai zeigt hier den jungen, idealistischen Leuten, wie schwierig es ist, zwischen Schein und Sein, Gut und Böse zu unterscheiden. Verkörpert wird die Hauptrolle von Kurosawas Lieblingsschauspieler Toshiro Mifune, der einen Müssiggänger spielt und immer erst in dem Augenblick handelt, wenn sein ausgesprochen wacher Geist ihn dazu nötigt. Was in der Figur Mifunes bereits in früheren Filmen angelegt war, das führt Kurosawa hier sorgfältig und voller Ironien auf den Kern. Am ebenso gleichgültig-rüden wie ins Absurde gezogenen Heldengehabe ergeben sich Kontraste zu einer erstarrten Gesellschaft, in der selbst junge Schwertkämpfer nicht mehr wissen, an wen sie sich halten sollen. Und so finden sich neun Kämpfer am Anfang von Sanjuro zum Widerstand gegen die herrschenden Zustände zusammen. Sanjuro ist einer jener Filme, die sich selber nicht zu ernst nehmen, aber mit grosser Ernsthaftigkeit gedreht wurden. Das macht ihn erst recht unterhaltsam.» Walter Ruggle, Trigon-Film