Saint Omer
FR 2022, 122', DCP, F/d. Ab 12 (14) J., Regie Alice Diop. Drehbuch Alice Diop, Amrita David, Marie Ndiaye. Mit Kayije Kagame, Guslagie Malanda, Valérie Dréville, Aurélia Petit, Xavier Maly, Robert Cantarella.
Ein Gerichtsprozess als Katalysator für ein komplexes Drama über Mutterschaft und Rassismus: Alice Diop gewann mit ihrem auf einem wahren Fall basierenden Spielfilmdebüt in Venedig den Silbernen Löwen.
Die Professorin und Schriftstellerin Rama reist für einen Gerichtsprozess von Paris nach Saint-Omer, um über ein unfassbares Verbrechen zu schreiben. Die aus Senegal stammende Studentin Laurence Coly wird des Mordes an ihrer 15 Monate alten Tochter angeklagt. Das Verdikt für Rama scheint klar: schuldig. Doch im Laufe der Verhandlung gerät ihre Gewissheit ins Wanken.
Inspiriert von einer wahren Begebenheit erzählt die vielfach ausgezeichnete Filmemacherin Alice Diop in Saint Omer von Brüchen in weiblichen Biographien und spiegelt gekonnt die Schicksale zweier äusserst gegensätzlicher Migrantinnen. Ein packender, intelligenter Film über universelle Fragen von Wahrheit, Vorurteilen und Mutterschaft. Der Justizfilm wurde in Venedig mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet und von Frankreich ins Oscar-Rennen geschickt.
«Ein mit präzisem Minimalismus inszenierter, fast theaterhafter Film über Mutterschaft und Rassismus, der seine Themen nicht thesenhaft ausformuliert, sondern sich eher persönlichen Erfahrungen widmet. Mitunter etwas spröde und vage, aber durch seine genauen Beobachtungen und den hinter der Oberfläche brodelnden Gefühlen auch ungemein fesselnd.» Film-Dienst