
Rosie
Lorenz Meran, ein 40-jähriger erfolgreicher schwuler Schriftsteller in akuter Schaffenskrise, muss von Berlin in die Ostschweiz zurückkehren, um sich um seine alte und pflegebedürftige Mutter Rosie zu kümmern. Als er sich dort mit der Tatsache konfrontiert sieht, dass die lebenshungrige Rosie sowohl fremde Hilfe als auch das Altersheim ablehnt, sitzt er vorerst im heimatlichen Kaff Altstätten fest. In den Wirren von Rosies Kampf gegen Bevormundung und den Verlust der eigenen Würde, von Familienzwist und von alten Geheimnissen entgeht Lorenz beinahe, dass die Liebe an seine Tür klopft.
«Wie Gisler mit beiläufiger Leichtigkeit das generationenübergreifende Porträt einer sich abhandengekommenen Familie sichtbar macht, wie er dank Verdi, Beethoven und Mozart kurze Interpunktionen setzt und das Drama mit ungeschminkten Dialogen erdet, ist grandios. Auch die Hauptdarsteller sind eine Wucht (…) Bleiben zwei Fragen: Warum ist das, was bei Rosie so frisch von der Leber weg erzählt scheint, in andern Deutschschweizer Spielfilmdramen so selten zu sehen? Und warum liess uns Gisler 14 Jahren auf diese Perle warten?» («Aargauer Zeitung»)