REX Box im Gespräch
60', E. Mit Andrea Domesle und The Swedish Archive for Queer Moving Images.
Das März-Programm mit Arbeiten von Atom Cianfarani & Maya Suess, Conny Karlsson Lundgren, Anna Linder und Martina Morger hat Andrea Domesle zusammengestellt. Einführung mit Andrea Domesle und Anna Linder vom The Swedish Archive for Queer Moving Images. Zusätzlich wird ein Kurzfilm von August Joensalo gezeigt.
Diese Videoausstellung versammelt Künstler:innen aus Schweden, Finnland, Kanada, Liechtenstein bzw. der Schweiz. Während diese meist vom persönlichen Alltag ausgehen, projizieren sie gemäss klassischer Utopie-Konzepte Wünsche, Ziele oder Hoffnungen auf Veränderung in die Zukunft. Gleichzeitig spannen die Künstler:innen aber auch einen Bogen in die Vergangenheit.
An eine antike Dichterin erinnert in einem Video eine Skulptur – Sappho lebte in Mytilene auf der Insel Lesbos in der Nordägäis, dem kulturellen Zentrum des 7. Jahrhunderts vor Christus. In ihrer Poesie spielt die erotische Liebe eine wichtige Rolle. Sie scharte eine Gruppe von Schülerinnen um sich und unterrichtete die jungen Frauen in Poesie, Musik, Gesang und Tanz. Sie trat mit ihnen bei Festen zu Ehren der Götter auf. Sapphos Geschichte ist heute Teil der queeren Geschichte und Kultur geworden.
Die Ausstellung, welche in Zusammenarbeit mit The Swedish Archive for Queer Moving Images (SAQMI) entstand, zeigt queere Perspektiven und marginalisierte Geschichten. Die ephemere Bildsprache des Mediums Video macht uns die Vergänglichkeit besonders deutlich und zielt auf Bereiche des Übergangs ab: von der Vergangenheit zur Gegenwart und Zukunft und wieder zurück; vom Individuum zur Gemeinschaft; von persönlichen Schicksalen zur Menschheitsgeschichte; vom Selbstbild eines Individuums zur Rolle in der Gesellschaft und deren Wandel mit der Zeit.