Renata Bünter ist Zeichnerin, Bildhauerin, Autorin und Videokünstlerin, sie lebt in Bern. Derzeit arbeitet sie am Zyklus «sieben Tage/seven days», der bis jetzt aus drei kurzen Videofilmen und zwei Videoinstallationen besteht. Sie sind nach den Wochentagen benannt. Dies auch darum, weil so das Alltägliche der Handlungen betont wird. Im Rahmen der Videokunstreihe «Nachbilder» zeigt Renata Bünter erstmals in Bern die vier Teile Montag bis Donnerstag.
Montag
Schweiz 2012, 2 Min., Digital HD
Dienstag
Schweiz 2013, 2.30 Min, Digital HD
Mittwoch
Schweiz 2014, Videoinstallation, Fotografie/Digital 4K
Donnerstag
Schweiz 2015, 2.43 Min., Digital 4K
«Bei diesen Videos führe ich diesen Moment der Verfremdung, der Irritation bewusst herbei: Die Drehorte, die Kulissen und zum Teil die Requisiten übernehme ich originalgetreu und lasse sie dann von Rita Siegfried illusionistisch nachmalen(Trompe-d’œil ). Zum Beispiel beim Dienstag erscheint das Klavier dem Betrachter zuerst als normales Klavier, erst nach einem Moment stellt sich eine leichte Irritation ein, die nicht genau zu definieren ist. Dass das Klavier auf eine Holzplatte gemalt wurde, wird nicht immer erkannt. So entsteht eine Illusion des Raumes, die nicht zwingend aufgelöst werden muss.» (Renata Bünter)
«Der vielschichtige Kanon der Erinnerung hat sich tief in das subjektive Gedächtnis eingeprägt. Doch nicht die Künstlerin als Spurenleserin, als Autorin der eigenen Biografie, steht im Zentrum der Arbeiten, sondern die Annäherung an einen Gegenstand unserer Erfahrung, der als Phänomen der Vermittlung und der Ordnung bedarf.» (Susanne Schneemann)
«Schon früh muss es die Erinnerung an eine vorangehende Zeit gegeben haben, die nicht ohne weiteres mit den gegenwärtigen Wahrnehmungen zu verbinden war. Sie hat komische Sachen gemacht, hat Tiere und Orte nicht so sehr visuell, sondern körperlich, gefühlsmässig wahrgenommen.» (Ulrich Loock)