PUSHER
DK 1996, 106', Digital HD, Dän/d. Regie Nicolas Winding Refn. Drehbuch Jens Dahl, Nicolas Winding Refn. Mit Kim Bodnia, Zlatko Buric, Laura Drasbæk, Slavko Labovik, Mads Mikkelsen.
Der Dealer Frank (Kim Bodnia) und sein Freund Tonny (Mads Mikkelsen) kämpfen ums Überleben, nachdem sie bei einer missglückten Übergabe Drogen und Geld verloren haben. Der erste Teil von Nicolas Winding Refns harter Pusher-Trilogie macht den jungen Mads Mikkelsen auf einen Schlag bekannt.
«Dies ist die schlimmste Woche in Franks Leben - und sehr wahrscheinlich auch die letzte. Er ist hoch verschuldet und arrangiert einen komplizierten Heroindeal mit seinem Skinhead-Kumpel Tonny und dem Balkan-Dealer Milo. Der Austausch geht schief, und Frank verliert sowohl das Geld als auch die Ware. Am Donnerstag ist Tony von der Bildfläche verschwunden und Milo setzt ihn unter Druck. Am Freitag wird der Samstag vielleicht nie stattfinden. Mit verfügbarem Licht, Handkamera und improvisierten Dialogen schafft Autor/Regisseur Refn (in seinem ersten Spielfilm) eine alltägliche Welt mit aussergewöhnlichen Umständen - und fügt dann einen stampfenden Thrash-Gitarrensoundtrack und einen knackigen Schnitt hinzu, um eine Art elektrischen Realismus zu schaffen. Scorsese ist ein Prüfstein, aber es ist lange her, dass er diese Art von blitzartiger Intensität erreicht hat. Es ist sicher ein harter Ritt: Tonys Vorstellung von Smalltalk versengt das Ohr; die Musik ist laut genug, um sie zu spüren; und eine Reihe von gewalttätigen Konfrontationen sind so knapp, dass es eine Erleichterung ist, nicht blutend herauszukommen. Doch dies ist viel mehr als nur ein Angriff auf die Sinne. In der Rolle des Frank maskiert Kim Bodnias unheilvoller Stoizismus einen emotionale Stau, der sogar den körperlichen Kontakt mit seiner Nuttenfreundin (Laura Drasbæk) ausschließt. Wenn Kopenhagen der Hölle auf Erden gleicht, dann ist es definitiv eine Hölle, die Frank selbst geschaffen hat.» TimeOut