
Purple Rain
Es war die Ära von MTV, und im Grunde stellte Purple Rain einen 111 Minuten währenden Videoclip dar – aber was für einen! Der Film führte einem internationalen Massenpublikum vor Augen, dass hier der Stern eines ebenso begnadeten Musikers wie Showstars aufgegangen war. «Let's Go Crazy», sang Prince enthusiastisch, und die Masse drehte durch.
«Prince verkörperte einen effeminiert-lasziven Charakter, den alle nur The Kid nennen. The Kid wohnt noch zu Hause bei den Eltern, wo der musikalische Vater die Mutter verprügelt. Im Musik-Klub First Avenue trifft er die Sängerin Apollonia Love (Apollonia Kotero), auf die auch der mit ihm konkurrierende Leadsänger der Band The Time (Morris Day) ein Auge geworfen hat. Selbstverständlich zieht Apollonia Love den Rüschenprinz der sich aufplusternden Witzfigur vor.
Ein musikalischer und visueller Höhepunkt des Dramas mit viel Mut zum Kitsch ist der Song ,The Beautiful Ones', der ekstatische Gesang von Prince jagt nicht nur der ihn anschmachtenden Apollonia Wonneschauer über den Rücken. (...) Purple Rain lebt von der Camp-Ästhetik der achtziger Jahre, knalligen Farben, Prince in Purpur und dem purpurnen Motorrad.» (Jürg Zbinden, NZZ)