Portrait de la jeune fille en feu
Frankreich 2019, 120', DCP, F/d. Ab 12 (16) J., Regie Céline Sciamma. Drehbuch Céline Sciamma. Mit Adèle Haenel, Noémie Merlant, Valeria Golino, Luana Bajrami.
Bretagne, 1770. Die Malerin Marianne wird beauftragt, die adelige Braut Héloïse zu porträtieren. Diese verwehrt sich jedoch dem Erstellen eines Hochzeitsporträts und damit indirekt der Hochzeit selbst. So muss Marianne einen Weg finden, die rebellische Héloïse im Geheimen zu malen.
«Portrait de la jeune fille en feu ist ein Melodrama über eine zu kurze Liebe, aber mindestens so sehr ein Manifest für eine weibliche Kunst. Schwelgerisches Kino ist das nicht, dieser Film ist ziemlich streng in seiner Inszenierung des Begehrens, fast schon spröde in seiner Sinnlichkeit (den Sex dürfen wir uns denken, etwas freizügig wird es einzig, als die beiden sich eine pflanzliche Droge in die Achselhöhlen streichen). (...) Auch gibt es in diesem Film praktisch keine Musik, aber wenn doch einmal welche erklingt, dann schleicht sie sich an wie ein nächtlicher Geistergesang aus dem All, der zu einem Kanon unter Landfrauen anschwillt. Oder dann in der atemberaubenden, fast drei Minuten langen Schlusseinstellung zu Vivaldis Sommergewitter: Heloïse im Profil, derart ergriffen von der Musik und ihren Erinnerungen, dass es sie nur so schüttelt. Und nicht nur sie.» Florian Keller, WoZ