TRAINS
POCIAGI
PL 2024, 81', DCP, ohne Dialoge. Regie Maciej J. Drygas.
Eine visuelle Meditation über das 20. Jahrhundert durch das Prisma der Eisenbahn: Ausschliesslich aus wortlosen Archivaufnahmen bestehend, gewann Trains 2024 den Hauptpreis am weltweit wichtigsten Dokumentarfilmfestival in Amsterdam.
«Trains beginnt mit einem Zitat von Franz Kafka: ‹Es gibt viel Hoffnung. Unendlich viel Hoffnung. Aber nicht für uns.› Diese Worte hängen wie eine dunkle Wolke über diesem Found-Footage-Dokumentarfilm, der ein kollektives Porträt der Menschen im Europa des 20. Jahrhunderts zeichnet und ihre Hoffnungen, Wünsche, Dramen und Tragödien einfängt.
Eindrucksvolle Szenen, die den Bau von Dampflokomotiven und Eisenbahnwaggons zeigen, wirken wie eine Hommage an den Erfindungsreichtum und die Arbeitskraft des Menschen. Menschen in festlicher Kleidung begeben sich auf eine Bahnreise. Doch diese fröhlichen Szenen weichen bald dem Militärtransport: Soldaten werden an die Front geschickt – kurz darauf folgen Zivilist:innen, die evakuiert werden, eine Prozession zerlumpter Kriegsgefangener und Soldaten mit amputierten Gliedmassen.
Die Zeiten ändern sich, das Muster wiederholt sich. Das Archivmaterial in diesem wortlosen Film erinnert an einen unvermeidlichen Kreislauf aus Freude und Zerstörung, Schönheit und Bitterkeit. Das Bild eines Gewirrs aus Eisenbahnschienen und Weichen wirft die unvermeidliche Frage auf: Welchen Weg wird die Menschheit einschlagen?» International Documentary Film Festival Amsterdam