PLEASANTVILLE
US 1998, 124', Digital HD, E/d. Regie Gary Ross. Drehbuch Gary Ross. Mit Tobey Maguire, Reese Witherspoon, Jeff Daniels, Joan Allen, William H. Macy, J.T. Walsh, Marley Shelton.
Zwei desorientierte amerikanische Jugendliche aus den 90er-Jahren finden sich in der vermeintlich perfekten Welt einer Fernsehserie der 1950er-Jahre wieder. Gary Ross nimmt verspielt und clever traditionelle Familienwerte auf die Schippe.
«Wir schreiben das Jahr 1998, eine Zeit der liberalen Predigten, und zwei Jugendliche aus einem zerrütteten Elternhaus brauchen offensichtlich geistige Führung: Während Jennifer (Reese Witherspoon) sich in die Aufmerksamkeiten des anderen Geschlechts flüchtet, findet Bruder David (Tobey Maguire) Trost in der Nostalgie der 50er-Jahre-Soap Pleasantville, die ‹eine Rückblende in freundlichere, sanftere Zeiten› bietet. Hier kommt die gute Fee ins Spiel: ein TV-Reparateur, der Davids Wunsch nach Zuflucht wörtlich nimmt und die beiden in die Schwarzweiss-Welt der Serie entführt, wo sie in der Familie Parker willkommen geheissen werden und das Leben einfach, glücklich, normal, kuschelig und sexlos ist.
Das Regiedebüt von Drehbuchautor Gary Ross ist eine geniale Fabel, die auf spielerische Weise den kleinkarierten Lebensstil, der von den Verfechtern der ‹Familienwerte› idealisiert wird, und die Intoleranz und Unsicherheit, die diesem Ideal zugrunde liegen, auf die Schippe nimmt. Die Einführung von Farbe in die ursprünglich monochrome Palette, die die Ausbreitung beunruhigender neuer Ideen markiert, die von den Teenagern der 90er-Jahre importiert wurden, ist ein prägnantes filmisches Mittel und herrlich anzusehen.» «Time Out»