Pierrot le fou
Frankreich/Italien 1965, 111', DCP, F/d. Regie Jean-Luc Godard. Drehbuch Jean-Luc Godard. Mit Jean-Paul Belmondo, Anna Karina, Graziella Galvani, Dirk Sanders, Jimmy Karoubi, Roger Dutoit, Hans Meyer, Raymond Devos, Samuel Fuller, Jean-Pierre Léaud.
«Vermutlich der schönste, kühnste, reichste Godard-Film, der Louis Aragon veranlasst zu schreiben: ‹Was ist Kunst? Ich kämpfe mit dieser Frage, seit ich Pierrot le fou gesehen habe.› Ein fulminant romantischer, berauschend labyrinthischer Abgesang auf Abenteuer, Reise- oder Liebesfilme, der von Gewalt, Blut, Mord, dem Müll und den Lichtekstasen der Côte d’Azur, dem Traum der Freiheit, der schrecklichen Pracht des Rot-wie-Blut und der Farbe Blau handelt (Blau wie Sehnsucht, wie Meereshorizont). Der Hafen sieht aus wie bei Joseph Conrad, die Segler wie bei Stevenson, das Bordell wie in einem Roman Faulkners, die Killer erinnern an Chandler. Im Finale verschmelzen Tod und See und Blau zur Unendlichkeit: wie bei Rimbaud. Unter den 1000 Inserts, Tagebuchnotizen und Sentenzen dieses trunkenen Abenteuer-Kino-Schiffs findet sich auch ein nahezu gemeingefährlich romantischer Satz: ‹Wir Menschen sind nur aus Träumen gemacht.›» Harry Tomicek, Filmmuseum Wien